Mittwoch, 24. Dezember 2014

Blogideekasten: Heimweh

Es ist schon wieder einige Zeit vergangen seit meinem letzten Post hier, zuviel Zeit eigentlich. Aber es hat sich so viel verändert das ich weder die Notwendigkeit verspürt noch die Zeit dazu gehabt hätte hier etwas zu publizieren.

Um ein tolles Buch zu zitieren: "Die Welt ist im Wandel". Zumindest hält sich meine kleine Welt nicht damit auf zu verharren wie sie denn gerade so ist, und das fühlt sich im Moment wirklich toll an. Im April hat sich meine Arbeitswelt extrem verändert, ich bin nicht mehr Freelancer wie die letzten Jahre sondern habe eine feste Anstellung in einem wirklich tollen Unternehmen angenommen. Der Weg bis dahin war lang, hart und sehr oft extrem entbehrungsreich, finanziell wie auch persönlich. Aber ich bin sehr zufrieden da wo ich jetzt bin. Eine neue, wirklich tolle und interessante Stadt, eine wirklich geekige Arbeitsumgebung, mit tollen Kollegen und viel Platz sich zu entfalten.

Also Herz was willst du mehr? Gerade die Weihnachtszeit ist für das kleine, seltsame Volk aus dem Erzgebirge etwas sehr besonderes. Für Menschen die unsere Gegend um diese Zeit nicht kennen wirken alle Beschreibungen vermutlich immer ein kleines Bisschen komisch. Und doch fällt mir auf das mir gerade in der Vorweihnachtszeit ein paar entscheidende Dinge fehlen um wirklich in Weihnachtsstimmung zu kommen. Zum Beispiel der Geruch von Crottendorfer Räucherkerzen (ja, für die Insider ich finde die Neudorfer auch um Längen besser) oder die vielen kleinen Weihnachtsmärkte überall. Aber es gibt eine Sache die mir in meiner ersten Vorweihnachtszeit in Regensburg wirklich abging und das sind all die hellen Fenster. Natürlich kann auch Regensburg mit einem ganzen Haufen Weihnachtsdeko in Vorgärten, in Geschäften und an Häusern aufwarten aber für uns Erzgebirgler gibt es ein kleines Phänomen das einfach dazu gehört, der Schwibbogen. 

So richtig bewusst ist mir das ganze eigentlich erst geworden als ich letztes Jahr um den dritten Advent eine Freundin, die ursprünglich auch aus dem Erzgebirge stammt, im Harz besuchte und ich sie fragte wie ich ihr Haus denn erkennen würde. Sie meinte nur ich würde das dann schon sehen. Klar ein Schwibbogen und ein Herrnhuter Weihnachtsstern hängen da halt nicht in jedem Fenster. Genau genommen hingen beide nur in einem Fenster in der ganzen Strasse. 

Das beleuchten der Fenster geht auf die Bergbautradition in unseren Gefilden zurück. Die Bergleute verließen ihre Wohnstätten als es noch dunkel war, verbrachten ihre Arbeitszeit unter Tage in Dunkelheit und wenn ihre Arbeit getan war, war es ebenfalls wieder dunkel. Dadurch wurde es irgendwann zur Tradition alle Fenster in der lichtarmen Jahreszeit zu beleuchten, um die Bergleute wieder sicher nach Hause zu bringen. In heutigen Tagen sind für uns die hell erleuchteten Fenster und das warme Licht in der Wohnung ein Symbol für eben diese Zeit des Jahres. 

Das nächste Jahr wird für mich allerdings besser, mein Fenster wird nächstes Jahr auch hell und warm erleuchtet sein da meine Eltern der Meinung waren ein Schwibbogen wäre ein ordentliches Geschenk für einen der in der in Bayern sein Glück sucht. Und vielleicht kann ich mit diesem kleinen Licht ja auch dem einen oder anderen Gebirgler in der Fremde ein kleines bisschen Licht und Wärme bringen und einen kleinen Gruß aus der Haamit.

Allen Lesern eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch.

PS.: Und ich Depp hatte ja noch die tollen Menschen vergessen die mich auf die Idee zu diesem Post gebracht haben, das sind nämlich die hier: Blogideekasten

Samstag, 6. September 2014

Zerfasernde Netzwerkevolution

der fliegende Wahl will aus dem Wasser

Wir mögen Twitter ja eigentlich oder zumindest Twitter wie es noch vor 2-3 Jahren noch war. Allerdings hat Twitter irgendwann angefangen sich wie die Axt im Walde zu benehmen aus Angst andere könnten von "ihren" Inhalten profitieren. Die anderen waren zu Anfang zum Beispiel die Entwickler die es mit viel Arbeit geschafft hatten Twitter auf mobile Geräte zu bringen und es zu dem zu dem Medium zu machen das es heute ist.

Viel schneller als die Medien-Oldtimer, immer direkt am Puls der Zeit, immer dort wo gerade etwas passiert und nachweislich sogar schneller als ein Erdbeben. Nun waren eben diese Entwickler eine Zeit lang richtig knorke für Twitter da sie ja zur Verbreitung des Netzwerkes in einem großen Maße beigetragen haben. Neben den App Entwicklern denen mehr und mehr die Schnittstelle zum Netzwerk beschnitten wird betrifft es aber auch andere Dienste wie zum Beispiel Twitpic die nach langem Hin und Her um die Silbe "Twit" und massivem Druck von Twitter selbst nun endgültig aufgeben und ab 25 September ihr Pforten schießen und über einen gewissen Zeitraum ihren Nutzern die Möglichkeit geben ihre gespeicherten Bilder herunter zu laden. Also kann man als Zwischenergebnis festhalten dass Twitter andere Dienste solange genehm sind wie sie das Netzwerk für Twitter gratis um Funktionen erweitern, bis sie es selbst schaffen die Funktionen selbst zu implementieren. Dann wird die Erweiterung plötzlich Konkurrenz gegen die man natürlich vorgehen muss. Und jetzt nachdem man es sich schon mit den externen Entwicklern versaut hat geht Twitter nun ans Tafelsilber. Ein im deutschen Sprachraum doch sehr bekannter und geschätzter Podcaster pflegt sinngemäß zu sagen: "Wenn du nicht dafür zahlst gehörst du eben zur Ware". Also die Nutzer die konsumieren und Inhalt erzeugen und eben auch Werbung lesen (müssen) sind Teil der Ware.
Was mich jetzt eigentlich dazu bewegt, nach doch recht ausgedehnter Sirup-Abstinenz, wieder einmal auf meine Seifenkisten zu steigen und herunter zu blöken ist der Umstand das Twitter nun anfängt die Timelines der Nutzer zu filtern. Twitter möchte also entscheiden was für mich interessant ist und was nicht. Es dürfte jedem klar sein, der sich mit Twitter etwas mehr beschäftigt hat als es in Social-Marketing-Handbüchern steht, das dieser Schachzug den sonst so freien Geistern die Inhalte produzieren nicht schmecken wird.

Was passiert also gerade, gestern gab es den sogenannten #Twitterstreik, der zugegebenermaßen kein wirklich großer Erfolg war. Die Hand voll deutscher Twitterer, die von 10-12 nicht twitterten dürfte in der Statistik nicht mal aufgefallen sein. Also wozu entscheidet sich die Nutzergemeinde also? Ein Teil wird einfach weiter mit Twitter leben und der andere versucht gerade, wild mit den Armen wedelnd das sinkende Schiff zu verlassen. Vor einer Weile gab es schon den Anlauf eine Art Premium-Bezahltwitter zu etablieren. So war zu beobachten das zahlreiche Podcaster zu App.net gingen und auch nimmer müde waren ihre Reichweite dazu zu nutzen ihren Hörern klar zu machen das diese das auch tun sollten. Und genau diese Reichweite ist auch die Krux an Twitter und vor allem dem Wechsel zu anderen Diensten. In dem Moment wo ein kompletter Wechsel vollzogen wird, verlieren die Medienschaffenden schlagartig diese Reichweite. Also muss der alte Kanal trotzdem weiterhin mit befüttert werden, was natürlich wieder den Leidensdruck für die Rezipienten verringert zu wechseln. ADN war nicht unbedingt die erhoffte Revolution der Sozialen Medien und Microbloggingdienste und jetzt nachdem Twitter wieder einmal die Axt kreisen lässt werden die Konkurrenten und Copycats wieder etwas lauter. Seit ein paar Tagen geistert Ello durch meine Timeline das wohl vor allem Künstler ansprechen will (das verstehe wer will). Leider hat das Netzwerk noch nicht ansatzweise die Funktionen die das Leben angenehm machen. Quasi wie Twitter vor 3-4 Jahren. Und dann ist da noch Quitter.se. Ich denke dieser Service bekommt, wenn er genügend User und Reichweite hat, Post von den Twitteranwälten. Die kreative Namenswahl und die allgemeine Anmutung der Plattform sind Twitter einfach zu ähnlich, ein gefundenes Fressen und gute Munition für die Konkurrenz.

Und jetzt? Müssen wir alle sterben?

Und wieso zerfasert nun das Netzwerk? Wie oben schon geschrieben gibt es die faulen, die bei Twitter bleiben, und die Wechsler die sich nun also auf die einzelnen Alternativen verteilen werden. Entweder man verliert massiv Reichweite und die Menschen hinter den Accounts die einem über die Jahre lieb und teuer geworden sind oder man nimmt den Aufwand auf sich auf allen Hochzeiten mit zu tanzen, was auch auf Grund noch mangelnder oder schlechter mobiler Apps ein Pain in the Ass werden wird. Das ganze wird solange gehen bis sich eines der Netzwerke durchgesetzt hat, aus welchem Grund auch immer.

Ich hoffe man sieht sich auf dem einen oder anderen Netzwerk wieder oder Twitter kommt doch wieder zur Besinnung (wovon ich aktuell nicht ausgehe, Twitter hat sich in den vergangenen Jahren doch eher durch Dickköpfigkeit hervor getan denn durch Flexibilität auf Basis von Userfeedback)

Mittwoch, 4. April 2012

Podcasting, eine kleine Liebeserklärung aus Sicht des Hörers

Ich will heute mal etwas neues ausprobieren. Im Normalfall nutze ich dieses Blog ja eigentlich als Kiste auf die ich steige wenn mir mal wieder der Kragen zu platzen droht. Der Digital Native nennt das auch gerne die "Soapbox zum ranten", grob übersetzt die Seifenkiste im Park auf die man steigt und schimpft und vermeintliche Missstände anprangert.

Ich möchte auf diesem Weg versuchen ein Stück Internetsubkultur zu teilen was in den letzten Monaten zu einem Teil meines Alltags geworden ist. Ich muss gestehen ich bin süchtig nach Podcasts. Natürlich konsumiere ich nicht wahllos alles in mich hinein was iTunes zu diesem Thema im Angebot hat, viel eher wähle ich aus, höre hier und da, die eine oder andere Episode und merke dann doch relativ schnell ob mich so ein Cast nun packt oder nicht.

Vielleicht sollte ich aber der nicht ganz so netzaffinen Mehrheit meiner Leser erst einmal erklären was so ein Podcast eigentlich ist. Ein Podcast ist so etwas ähnliches wie eine Radiosendung, nur das ich entscheide wann ich diese höre und das die Sendung eben dann zu Ende ist wenn sie zu Ende ist und nicht dann wenn es ein Sendeplan vorsieht. So kann es schon mal vorkommen das eine Episode oder Folge, in solche teilt man sie ein, mal nur 30 Minuten lang ist und die nächste dann eben auch mal 3 Stunden, weil es das Thema oder der Gesprächsstoff eben her gibt.

Und was sind dann Podcasts überhaupt? Naja, Menschen setzen sich zusammen, reden über ein oder mehrere Themen, nehmen das ganze auf und stellen es dann als Download ins Internet. Das schöne daran, anders als beim öffentlichen Radio, gibt es keine Intendanten, keine Marketingabteilungen, keiner der Zielgruppen bestimmt, keine Redaktion die entscheidet welche Chartstürmer unbedingt gespielt werden müssen oder Themen über die man besser nichts macht. Für den einen mag das nach Chaos und Anarchie klingen, für den anderen die nächste, logische Stufe des Rundfunks. Das ganze bekommt dann auch noch mal eine ganz neue Ebene wenn man als Hörer live bei der Entstehung dabei ist und über den "Chat" mehr oder weniger direkten Einfluss auf die Sendung bzw. deren Gestaltung hat. Das wäre im öffentlichen Rundfunk absolut undenkbar da dort alles reguliert und moderiert werden müsste.

Meine Einstiegsdroge war für die Welt der Podcasts war Happyshooting, ein Podcast der sich in der Hauptsache mit Fotografie beschäftigt, sich aber bei aller Liebe zum Thema nicht immer 100%ig ernst nimmt. Wie ich feststellen musste neigt der gemeine Podcaster gerne zur Grüppchen bzw. Netzwerkbildung weswegen kurz darauf Monis Motivklingel und Black-Pixel-Cast folgten. Zwei Fotografen die zu meinem Bedauern viel zu selten neue Episoden nach produzieren.

Irgendwann ploppte dann in Gesprächen über diverse Formate der Kürzel NSFW hin und wieder auf und ich beschloss, "Da hörste mal kurz rein". Ein wirklich wichtiges Kapitel in meiner Suchthistorie, so brachte mich das Kürzel, das für "Not safe for Work" steht an die Herren Holger Klein und Tim Pritlove. Allein durch diese beiden Herren und ihre anderen Veröffentlichungen (hierbei ist wohl besonders Tim zu erwähnen der nicht ohne Grund der Godfather of german Podcasters ist) ist mein Leben um einiges reicher und vor allem meinen Horizont um einiges weiter geworden.

Dafür euch und auch den anderen Podcastern die ich hier nicht erwähnt habe oder schlicht vergessen habe zu erwähnen, habe großen Dank. Angefangen von neuen Perspektiven auf die großen Fragen des Lebens über eine Menge nerdigen FU, bis hin zu neuer Musik die ich ohne die Podcaster nicht kennen würde ist wirklich alles dabei. Zum Schluss im Stil der Podcastshownotes mal eine kleine Liste der Podcasts die ich gerade höre und die ich eigentlich allein ausnahmslos ans Herz legen kann.

Happyshooting (Fotopodcast)
Monis Motivklingel (kreative Fotografie)
Black-Pixel-Cast (Streetphoto und kreative Fotografie)
Tipps from the Topfloor (Fotopodcast)
nSonic (Foto und Technikpodcast)
NSFW (muss man hören lässt sich schwer zusammen fassen)
Wrint (irgendwo zwischen klassischen Talkradio mit Höreranrufern und vernerdetem Unsinn)
CRE (Technik, Kultur, Gesellschaft)
Datenschorle (technikaffiner Nerdcast mit einer Menge Sinn für Humor)
Raumzeit (Interviewserie über Raumfahrt von Tim Pritlove in Zusammenarbeit mit DLR und ESA)
GameOne Plauschangriff (Nerds, Computerspiele, Filme do I have to say more?)
Audioflick (die selben Nerds schauen sich die Filme an und kommentieren, überraschend unterhaltsam)
Mikrodilettanten (ein Podcast über praktisch alles, ausser dem Sinn des Lebens)
Elementarfragen (unglaublich interessante Interviewreihe mit Nicolas Semak und Gästen absolute Empfehlung: Prof. Harald Lesch)
Lautsprecher (der Podcast übers Podcasten achtung Audiotechnik-lastig)
Alternativlos (Frank, Fefe und Gäste über Poltik und Fnord)

Ich weiß nicht ob der eine oder andere meine Begeisterung für diese Subkultur versteht oder teilen mag, aber viel Spaß beim rein hören und vielleicht ist der eine oder andere Cast ja auch etwas für euch.

Mittwoch, 28. März 2012

Von Kaffeeklatsch, Feuchten Träumen und schreiende Kinder

Ein Freund machte mich heute auf einen TAZ-Artikel aufmerksam in dem es wie so häufig um Urheberrecht ging. Das ist ja heutzutage nichts außergewöhnliches. Es ist wohl genauso alltäglich das es im Artikel um Veranstaltungen eins Bundesamtes ging die mal wieder hinter verschlossenen Türen abgehalten worden sind. Zu lesen bekommt man nun in Kurzform das sich seit 2008 die Rechteverwerter mit den Netzbetreibern hin und wieder treffen und über Mittel gegen Piraterie zu fantasieren. Die nötigen halluzinogenen Drogen und Der Kaffee wird vom Veranstalter, dem Bundesministerium für Wirtschaft, beigesteuert. Die Argumentationskette muss man sich nun wohl in etwa so Vorstellen:

Rechteverwerter:
Die Piraterie in diesem Internet macht uns alles kaputt wir verdienen nichts mehr und meine Frau muss bald mit dem Porsche selbst einkaufen fahren weil wir uns nur noch einen Chauffeur leisten können. Da müssen die Netzbetreiber endlich mal einen Riegel vor schieben

Netzbetreiber:
Dem müssen wir entschieden widersprechen, wir stellen doch nur die Infrastruktur zur Verfügung was die Nutzer damit tun können wir doch nicht beeinflussen, eine umfassende Netzüberwachung können wir als gewinnorientierte Wirtschaftsunternehmen niemals leisten das ist doch viel zu teuer. Die Nutzer sind der Kern allen Übels

Nutzer:
Leider gibt es an dieser Stelle keine Stimmen oder Einwände der Nutzer und Konsumenten, da die wie immer nicht zum Kaffeekränzchen der Lobbyisten Industrievertreter eingeladen sind.

Rechteverwerter & Netzbetreiber:

Keine Einwände? Dann müssen da endlich mal schärfere Gesetze her, das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein.


Nach nur mehr 3 Jahren und wiederholtem Eingreifen des Bundesverfassungsgerichts haben die Teilnehmer dieser Kaffeekränzchen nun also einen 10 Punkteplan zusammen getragen wie man in Zukunft den Piraten der Meere aus Nullen und Einsen Herr werden kann. Diese Liste ist nun dem Arbeitskreis gegen Internet-Sperren und Zensur, kurz AK-Zensur in die Hände gefallen und dieser ist auch noch so dreist die Liste zu veröffentlichen. Und irgendwie bekomme ich Lust die Liste ein wenig zu kommentieren bzw. diese zu übersetzen. (hierbei handelt es sich um Zitate oder Teilzitate aus der der Liste vom AK-Zensur)
  1. Durchführung einer Aufklärungskampagne zum Urheberrecht. Juhu, das heißt also übersetzt wir bekommen wieder schreiende Kinder auf Kauf-DVDs und BlueRaydisks die ihrem Raubkopierpapa Happy-Birthday über die Gefängnismauern singen. Mit solchen schreienden Bälgern muss dem Papa der Knast ja wie ein Wellnessurlaub vorkommen. Ihr wisst schon das Leute die sich die Filme aus dem Netz holen den Teil nie sehen? Genau wie die gefühlte Stunde Werbung die sich noch nicht mal überspringen lässt.
  2. Die Werbewirtschaft soll dafür sorgen, dass auf Up-/Downloadplattformen keine Werbung mehr geschaltet bzw. nicht mehr dafür bezahlt wird. So hin und wieder beschleicht mich ja der verdacht solche Gremien und Treffen haben immer noch nicht verstanden was das Internet kein national abgegrenztes Gebiet ist. Dem Porno-Portal aus den USA ist ein Abkommen zwischen Deutschenwirtschaftshanseln und dem BMWi vollkommen egal.
  3. Verstärkung der internationalen Zusammenarbeit, insbesondere bei Downloadportalen und 1-Klick-Hostern. Die haben jetzt aber die selbe Ausrede wie die Netzbetreiber, "Wir bieten nur die Infrastruktur an"
  4. Die Provider sollen IP-Adressen lange genug speichern, so dass die Abmahnindustrie weiter ausgebaut werden kann. Mehr Arbeit und Mittel für Anwälte genau das haben wir gebraucht.
  5. Im Justizministerium wird derzeit an der Deckelung der Abmahngebühren gearbeitet. Die Rechteinhaber sprechen sich ausdrücklich dagegen aus. Man will doch schließlich selbst entscheiden wie viel man diesem Piratenpack noch zum leben lässt.
  6. Bei Urheberrechtsverletzungen in gewerblichem Ausmaß sieht § 101 UrhG weitere Auskunftspflichten vor. Die Rechteinhaber möchten die Einschränkung auf Gewerblichen Ausmaß gestrichen haben. Wir wollen die Daten von ausnahmslos allen, ob sie sich nun die neue Justin Bieber Single gesaugt haben oder 5000 Exemplare schwarzgepresst auf dem Flohmarkt verkauft haben. Die Unterschiede sind so marginal da kann man doch nicht verlangen zu differenzieren.
  7. Es steht die Forderung um Raum, umfassendere Möglichkeiten zur Beauskunftung zu schaffen: Neben Anschlussinhaber und Adresse sollen die Provider dem Rechteinhaber auch E-Mail-Adresse, Bankdaten und die IP-Adressen anderer Sitzungen herausgeben. Darfs auch noch eine Stuhlprobe sein oder gleich noch Zugriff auf DNA-Datenbanken, Steuerkartei und Krankenakten? Wenn man weiß wie genau die Ermittlungsmethoden sind dem graut allein bei diesem Punkt.
  8. Es wird eine änderung der Impressumspflicht angestrebt: diese soll auch bei selbst eingestellten Inhalten gelten. Die Wichtigkeit von einem anonymen Netz ist dabei völlig nebensächlich, auch hier nicht verstandenen das das Web international ist. Die syrische Regierung wird es freuen.
  9. Statt einer örtlichen Zuständigkeit, sollen Strafverfolgungsbehörden, die Gewerbeaufsicht usw. thematisch organisiert werden. Sprich: Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Internet-Delikte bzw. Urheberrechtsverletzungen. Wir brauchen mehr Verwaltung und eine weitere Fragmentierung in der Strafverfolgung. Genau das hat Deutschland gefehlt
  10. Rechteinhaber fordern weiterhin, dass die Provider an Rechtsverletzer Warnhinweise verschicken, wollen aber nicht auf Abmahnungen verzichten. Nur weil wir verwarnen heißt das nicht das wir auf die Einkünfte aus den Abmahnungen verzichten wollen.
Nachdem man sich nun das Pamphlet durch gelesen hat bekommt man fast schon den Eindruck gewinnen in einem Traum von Hans Peter Uhl gelandet zu sein, der ja gerne bei jedem Falschparker eine Verschärfung der Internetüberwachung fordert. Allerdings muss ich mich am Ende doch fragen warum der Verfassungsschutz zwar Teile der Bundestagsfraktion der Linken überwacht, hier aber mit der offensichtlichen Duldung des Bundesamtes für Wirtschaft wiederholt Pläne zur Unterwanderung des Grundgesetzes ausgearbeitet werden und der Verfassungsschutz, der genau dieses Grundgesetz schützen soll, nicht einschreitet. Das kommt doch schon einer systematischen Bildung einer kriminellen Vereinigung mit dem Ziel das Grundgesetz auszuhöhlen gleich.

Die Rechteverwalter haben einen kleinen Punkt nicht verstanden (also neben der Sache von wegen international) Die Pushvermarktung, also solange Produkte in den Markt stopfen bis künstlich ein Nachfrage entsteht, funktioniert gerade bei Medie nicht mehr. Der mündige Konsument informiert sich und tauscht sich aus, auch wenn euch das nicht passt. Ihr solltet eure Vermarktung hin und wieder mal mit eurer Zielgruppe abgleichen, das ist nicht der einfachste auch nicht der billigste Weg, aber der nachhaltigste. "Friss oder stirb" hat ausgedient.

Ich verlange auch keine Abschaffung von Urheberrechten auf die ihr so gerne rum reitet (ihr habt übrigens nur Vermarktungs bzw. Nutzungsrechte zumindest nach bundesdeutschem Recht, das so nebenbei), im Gegenteil ich bin sogar gerne bereit für Inhalte zu zahlen aber dann doch bitte in einem Handel auf Augenhöhe und ohne Übervorteilung einer der beiden Vertragspartein. Und liebe Künstler niemand will euch das Recht absprechen mit euren Werken Geld zu verdienen ich gönne euch jeden Cent und Euro ihr solltet nur mal schauen wer von euren Leistungen, eurer Kreativität das größte Stück Kuchen bekommt.

Schlussdisclaimer: Bei meinen Kommentaren handelt es sich natürlich nur um Satire, diese kann Spuren von Nüssen und Wahrheit enthalten, wer welche findet darf sie behalten und gegebenen falls über sie nach denken.

Dienstag, 14. Februar 2012

Die Union und die Zwangsabgabe für Kinderlose

Manchmal möchte ich die Unionsfraktion im Bundestag einfach mal fragen ob sie denn nichts besseres zu tun haben. Die sogenannte "Junge Gruppe" fordert auf einer A4 Seite man möge doch bitte kinderlose Bundesbürger ab ihrem 25ten Lebensjahr anteilig von ihrem Einkommen eine Sonderabgabe auferlegen, wenn diese bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Kinder in die Welt gesetzt haben.

Das ganze um der Demografie, also dem immer höher werdenden Altersdurchschnitt im Land und der Haushaltsbelastung durch die umkippende Alterspyramide entgegen zu wirken. Ich hab nun nicht die Zeit jedem einzelnen dieser Emporkömmlinge und Hinterbänkler der Union nach zu recherchieren da ich für meinen Lebensunterhalt arbeiten muss, aber hat sich von denen auch nur einer mal den Funken eines Gedanken darüber gemacht das es in unserem Land Menschen gibt die sagen müssen "Ich kann mir ein Kind nicht leisten" Menschen die ihrem Nachwuchs lieber in einem finanziell gesicherten Umfeld aufwachsen sehen wollen als mit den Kleinen irgendwie über die Runden zu kommen? Natürlich nicht, wenn man ein solches Umfeld nicht kennt und mit dem silbernen Unionslöffel im Mund geboren worden ist hat man zu solchen Verhältnissen und Entscheidungen selbstverständlich keinen Bezug. Diese Menschen, Menschen also die sich um die Zukunft ihrer Kinder ernsthaft Gedanken machen anstatt einfach Nachkommen in die Welt zu setze, sollen jetzt noch zusätzlich finanziell belastet werden. Daumen hoch Union gut von A nach B gedacht.

Und nicht zuletzt und das betrifft mich auch ganz persönlich, ich soll also für die Tatsache das ich Single bin noch keinen Partner fürs Leben gefunden habe und eben noch keine Kinder habe finanziell bestraft werden? Für einen Zustand den ich sowieso schon als nicht sonderlich erfüllend empfinde? Was soll ich bitte tun? Solange durch die Diskos vögeln bis es mal klappt und ich ein Kind mit irgendeiner Frau habe?

Sieht so gelebte christliche Nächstenliebe und vor allem das christliche Bild von einer intakten Familie aus? Ein Land voller Kinder die keiner wollte nur um sich von einer Zwangsabgabe zu befreien. Glückwunsch Union so schafft eure "Junge Gruppe" (das klingt nebenbei bemerkt eher nach der sozial-terroristischen Zelle die sie ja anscheinend wirklich sind) viel vertrauen in die Zukunft eurer Familienpolitik. Wobei ich mich gerade noch frage ob eine Samenspende im Zweifelsfall und bei Erfolg auch schon reicht um sich von der Schuld, keinen Baum gepflanzt, kein Haus gebaut und kein Kind gezeugt zu haben, frei zu kaufen.

In diesem Sinne frohes Vögeln für das soziale Gleichgewicht.

Update: Ich hatte die ganze Sache vorhin noch nicht mal wirklich zu Ende gedacht, so wie der rechtskonservative Haufen im Bundestag wohl auch nicht. Was sagt eigentlich der Herr Außenminister zu der ganzen Sache? Warum? Der Herr Westerwelle ist schwul, ich weiß das passt so gar nicht ins christdemokratische/christlich-soziale Weltbild, aber es ist eine Tatsache das Herr Westerwelle aufgrund seiner sexuellen Neigungen rein biologisch nicht im Stande ist mit seinem Partner Kinder zu zeugen. Es wäre also eine Benachteiligung aller gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, da es ihrem Wesen widerstrebt mit dem anderen Geschlecht sexuelle Handlungen zu vollziehen. (hier ist natürlich nicht alles Schwarz und Weiß es gibt hier sicherlich viel Schattierungen). Und es wäre doch eine Einschränkung der freien Entfaltung der Persönlichkeit von unserem Herrn Außenminister zu verlangen er möge doch bitte ein Kind zeugen oder zahlen.

Mittwoch, 18. Januar 2012

No SOPA no Cry



Oder die die Frage, warum die Abkürzungen SOPA und PIPA nicht nur US-Bürgern Kopfschmerzen bereiten sollten. Als kurze einleitende Erklärung SOPA steht für "Stop Online Piracy Act". Ein amerikanischer Gesetzesentwurf um den sogenannten Onlinepiraten, also Menschen die Inhalte gewerblich oder nicht-gewerblich anderen frei zugänglich machen und diese nutzen, das Handwerk zu legen.

Das ganze klingt ja auf den ersten Blick nicht schlecht, so sollen doch die Rechte jener gesichert werden die diese Inhalte produzieren bzw. die eben Urheber eben dieser sind, die Kreativ-Arbeiter, die Künstler. Aber Moment, bei näher Betrachtung geht es nicht um Urheber sondern Verwertungsrechte. 

Warum macht mir das als nicht-US-Bürger nun aber Sorgen? Ganz einfach SOPA räumt amerikanischen Unternehmen auf dem Klageweg Möglichkeiten ein sich über nationales Recht hinweg auf US-amerikanisches Recht zu berufen, vor allem gibt SOPA diesen Unternehmen aber probate Zensurwerkzeuge in die Hand. wer mehr dazu lesen möchte findet hier ein gute Zusammenfassung. 

Man verstehe mich hier nicht falsch weder befürworte ich die Verbreitung unrechtmäßig kopierter Inhalten noch habe ich was dagegen das Kreative für ihre Leistungen entsprechend entlohnt werden, aber die oben beschriebene Gesetzesvorlage verhindert aktiv Kultur und Innovation auf Kosten der Allgemeinheit zum Nutzen einer kleinen Anzahl an Menschen. Es wird mit Netzsperren und Zensur ein Kampf geführt bei dem der Kollateralschaden wesentlich höher ausfallen wird als der wirkliche Nutzen. Ein anonymes agieren im Netz soll unterbunden werden, sichere Verbindungen (VPN) aktiv verhindert. Was im arabischen Frühling noch als eine große  Errungenschaft der Menschheit gefeiert wurde wird hier nun also verboten.

Der dadurch angerichtet Schaden ist auch nicht national begrenzt sonder international, man überlege sich nur wieviele der Dienste die wir tagtäglich nutzen amerikanische Firmen sind. Das Internet kennt das traditionelle Verständnis von nationalen Grenzen nicht mehr.

Unser Medien schweigen sich zum Thema SOPA und PIPA (einer weiteren ähnlich gelagerten Gesetzesvorlage) aus, das ganze scheint für den deutschen Markt ja völlig uninteressant. 

Ich für meinen Teil finde ihr solltet das wissen, informiert euch.


Update: Zumindest die einschlägigen Webseiten wie Netzpolitik, spon und Co Berichten, während die Wikipedia in den USA heute schwarz bleibt begrenzt sich die deutschsprachige Version auf eine Erklärung. Mal sehen was man dann heute in den TV-Nachrichten zu hören bekommt.

Dienstag, 3. Januar 2012

Der tut nix, der will nur spielen,

zumindest war das mein Plan als ich mir kurz vor Weihnachten, seit längerem mal wieder ein Spiel kaufen wollte das nicht schon min 6 Jahre alt ist und bei Plus für nen Fünfer rum liegt. Zu meinem letzten Spielerwerb, nämlich "The Elderscrolls Oblivion" bin ich genau so gekommen. Ich habe eigentlich kaum Zeit zu spielen aber ich dachte mir ok über die Feiertage lehnst du dich zurück und zockst endlich mal wieder. Da ich eh schon einen Steamaccount hatte war es auch am bequemsten einfach ein Spiel online zu kaufen und dann zu genießen.

Die erste Frage war natürlich "Welches Schweinderl hättens denn gerne?" Die Auswahl war groß und abwechslungsreich engte sich aber schon extrem schnell ein als ich nach Spielen suchte die so etwas wie eine Demo vorweisen konnten. Demo, kennt ihr noch? Nein? Ok, ich erklär das nochmal für die Jüngeren die Video nur noch in digitaler Form kennen, also Demo das waren grob erklärt spielbare Levels der Spiele die sich auf die Art und Weise versuchten zu verkaufen und so das Geld des geneigten Kunden aus der Tasche zu zerrte. Man sollte angefüttert werden und einfach soviel Lust auf mehr haben das man das Spiel am besten noch vor Erscheinen bestellte. Bei den sogenannten TrippleA Titeln sucht man diese jedenfalls vergeblich. Haben Spiele heutzutage so wenig Langzeitmotivation das die Publisher Angst haben müssen den Kunden schon mit der Demo zu langweilen? Gut ich fand dann also ein Spiel mit einer Demo  das mich ansatzweise interessierte, Colin McRea Dirt2 - Gott hab ihn selig, der Gute hat ja nix mehr damit zu tun. Man muss an dieser Stelle wohl noch dazu sagen das ist kein aktueller Titel. Yeah und ab geht es oder auch nicht, Download die Erste, die Demo verlangte 4 Gigabyte die erstmal aus dem Netz der Netze geladen werden wollten.

Also dann nach einigem Warten, die Demo startend und der Dinge harrend die da so kommen mögen begrüßte mich das Spiel dann auch erst einmal mit einem Satz Videosequenzen die man natürlich nicht abbrechen konnte. Etwas genervt und auf mein Keyboard hämmernd ertrug ich also die Zwangsberieselung aus dem Hause Codemasters. Nach dem ich nun endlich wusste worum es im Spiel ging, hey Überraschung, es drehte sich um Autos und wie man diese auf mehr oder minder befestigten Strecken bewegt, durfte ich nun auch endlich selber ans Steuer. Es sah alles ganz nett aus und spielte sich auch recht flüssig aber die große Liebe wollte mit der Tastatur nicht so recht aufkommen. Zu sehr fehlte mir die Möglichkeit wirklich dosiert mit Gas, Bremse und der Lenkung zu arbeiten. Aber man ist ja Nerd und hat noch ein Gamepad herum liegen. Angeschlossen und vom Spiel erkannt freute ich mich nun auf die nächste Testrunde. Aber was war denn da los, trotz Analogsticks kannte das Spiel trotzdem nur Vollgas, Anker abwerfen und vollen Lenkeinschlag. Der eine oder andere PC-Spieler wird das ganze schon kennen, der Trend geht hier ganz klar zum Konsolencontroller aus Redmond und nicht etwa das man eine Wahl hätte das komplette Spielerlebnis gibt es nur mit dem (der in seiner einfachsten Version mit Kabel so um die 25 Euro kosten soll).

Das ganze nervte mich dann so das ich auf Demos pfiff und ins blaue kaufte (eine große Wahl hat man da ja nun wirklich nicht mehr) Die Wahl viel also dann auf "Assassin's Creed Revelations" Dummerweise hatten außer meiner Wenigkeit wohl an dem selben Abend noch einige andere genau die selbe Idee und so folgte Downloadorgie "Nummero Due". Naiv wie ich nun bin dachte ich danach "Jetzt gehts doch aber los oder? Jetzt darf ich spielen." Denkste nun folgte erstmal die Anmeldung bei einem weiteren Onlineportal, denn es reicht ja nicht das Steam meine Daten hat, nein der Publisher Ubisoft möchte diese auch gerne noch einmal auf seinem eigenen Portal sammeln. Das ganze ist ja mittlerweile schon Usus aber einer der Hauptgründe warum ich eigentlich nicht mehr spiele. Nein ich schreibe ganz bewusst nicht "keine Spiele mehr kaufe" nein ich spiele deswegen nicht mehr. Etwas zu kopieren weil mir die Rahmenbedingungen nicht passen ist mir zu wider und wäre allein schon angesichts der Tatsache das ich meinen Lebensunterhalt selbst mit dem erstellen von Computerspielen bestreite bigott. Also habe ich nun neben einem Steamaccount und für Games for Windows Live auch noch einen bei UbiPlay. Ich erwartete auch schon fast die Frage ob ich eine Payback-Karte habe und wenn nein ob ich eine möchte.

Und nun ratet mal was mir beim ersten anspielen auffiel, so richtig Spaß macht das Spiel nur mit einem dieser XBox-Controller für den PC. Mein Billo-Teil wurde zwar erkannt allerdings war es auf Anhieb nicht möglich die Tastenbelegung so zu ändern das die Texte im Bild auch zu den Tasten auf meinem Pad passten. Wäre ja auch zu einfach. Frustriert von diesem Nebenquest habe ich dann wieder zum Handwerkszeug des PC-Spielers gegriffen, zu Maus und Tastatur. Das Spiel selbst ist wirklich gut und die Story zieht einen auch noch rein wenn man die Vorgänger nicht kennt. Ich finde sogar die Tower-Defense-Passagen die eingefleischte Fans als eher lästig bezeichnen erfrischen und eine Interessante Idee. Und Zugegeben der Blick über Konstantinopel  ist wirklich atemberaubend schön, dann zu merken das man diese Stadt erforschen, über ihre Hausdächer springen und klettern kann und dabei eine Unmenge an Details entdecken bringt mich als Veteran der mit einem Atari 2600 angefangen hat ins Schwärmen. Noch mehr da ich selbst um die Unmenge an Zeit und Arbeit weiß die in diesem riesigen Areal steckt. Man kann sich auch darüber streiten ob ich nach 3 Stunden Spielzeit immer noch jeden Handgriff erklärt kriegen muss, aber und das Bringt mich zu meinem Fazit.

Muss mir der Zugang zu einer Sache über die ich mich freuen und die mich Entspannen soll so unglaublich erschwert werden das ich schon vor dem eigentlichen Kauf gar keine Lust mehr habe mich mit dem eigentlichen Inhalt des Produkts zu befassen? Ich weiß das es sehr simpel ist eine Steuerung für ganz normale billige Controller zu integrieren (DirectPlay von besagtem redmonder Unternehmen hat das ja problemlos ermöglicht) und die meisten Spiele die den XBox-Controller zwingend fordern wird nicht mal im Ansatz sinnvoll Gebrauch gemacht. Also warum muss ich zu einem Vollpreistitel noch extra 25 Euro ausgeben? Und das bei Spielen die von einer Gamepadsteuerung noch nicht mal profitieren (bei den Codemasterstiteln ist ein Lenkrad sicher angebrachter) 

Warum zum Henker lasst ihr mich nicht einfach Spielen? Mir wurde wieder ins Bewusstsein gehämmert warum ich kein Geld mehr für Computerspiele ausgebe, denn am Ende bin ich, der seine sauer verdiente Knete dafür ausgibt der gelackmeierte. Ich darf das Produkt nicht testen, ich darf das Produkt nur mit Hardware spielen die dem Publisher genehm ist, ich darf das Produkt nur nutzen wenn ich mich online registriere und zum Teil auch nur wenn ich online bin und am Ende habe ich noch nicht mal einen Lizenz im eigentlichen Sinne gekauft, nämlich eine die ich weiter veräußern darf wenn ich mit dem Produkt nichts mehr anfangen kann. Ich habe lediglich eine Nutzungserlaubnis erworben. Und die Branche wundert sich wirklich über rückläufige Verkaufzahlen? Außer auf dem Gebiet der Kundengängelung kommt von die Bigplayern in den letzten Jahren nichts neues und innovatives, kleine Studios haben nicht die Möglichkeit großes zu machen da sie in der PR und Grafikschlacht untergehen wie dies auch meist der Spielspaß in den großen Titeln tut. Und da wundert sich wirklich ernsthaft irgend jemand? 

Nennt mich altmodisch aber war es nicht mal so das mich als Kunde ein Unternehmen dazu motivieren sollte ihr Produkt zu kaufen und nicht umgekehrt? Wollt ihr mir am Ende auch gar nichts verkaufen?