Dienstag, 21. Juni 2011

German Angst - oder warum in Deutschland nichts ohne Panik geht.

Zu allererst eine kleine Entschuldigung für das ausbleiben neuer Artikel auf diesem Blog. Ich wurde von einer sehr bösartigen Krankheit befallen, der sogenannten German-Angst. Aufgrund der Infektion mit dieser sehr heimtückischen Seuche musste ich mich die letzen Wochen und Monate in meinem Keller einbunkern und hatte schlicht Panik überhaupt Tageslicht und die damit verbunden Risiken an mich heran zu lassen. Man hat es aber auch nicht einfach, ständig lauern dem sicherheitsbewussten Bürger hinter jeder Ecke Terroristen, Seuchen, Krisen und Cyberterorristen auf. Erst neulich, ich könnte es fast beschwören, machte sich eines dieser Subjekte heimlich an meinem Telefon zu schaffen als ich gerade beim Bäcker stand und auf meine Brötchen wartete. Ich muss zugeben er hatte sich gut getarnt, im Nadelstreifenanzug hektisch auf einem Smartphone herum tippend hätte ihn ein ungeübter Beobachter leicht für einen Geschäftsmann halten können, der nur eben seine Emails checkt. Aber an dieser Stelle kommen dem geneigten Konsumenten die Medien zu Hilfe. Man kann sich heutzutage eigentlich gar nicht mehr vorstellen wie uninformiert und blauäugig wir früher (tm) durch die Welt gegangen sind. Wir wussten nicht um die Gefahren die uns umgeben. Glaubt man den Pressesprechern verschiedenster Ämter so ist die Lage sogar noch erdrückender. Wir wandeln ständig auf dem schmalen Grat zwischen Apokalypse und dem dem totalen moralischen Werteverfall. So scheinen zum Beispiel die Webseiten des Landes Niedersachsen dermaßen unter den Attacken von Hackern zu leiden das sie es ihren Bürgern nicht mehr erlauben können auf Nachrichten und Antragsformulare anonym zu zugreifen. (http://heise.de/-1263719) Aber es wird ja alles gut, denn seit letzter Woche haben wir Deutschen ja endlich unser eigenes Cyberabwehrzentrum, Skynet und die Terminatoren können kommen.

Natürlich darf auch die alljährlich Seuche nicht fehlen. Nachdem unser Land in den letzten Jahren immer wieder durch Vogel, Schweine und Gänseblümchengrippe heimgesucht wurde sollte es dieses Jahr endlich mal ein wenig Abwechslung geben. Die Viehbauern und Gänseblümchenzüchter wurden in der vergangen Dekade so arg gebeutelt das es dieses mal jemanden anders Treffen musste. Heuer waren also die Gemüsebauern schuld und es wurden Gurken schon fast wie biologische Waffen behandelt. Das ganze könnte direkt ein Exportschlager werden. Ich könnte mir vorstellen das man im Nahen Osten sicher bei der einen oder anderen Gelegenheit Verwendung und somit auch Käufer finden könnte. Gibt dir das Leben Zitronen dann gieß sie mit dem richtigen Wasser und verkaufe sie als Waffen... oder so ähnlich.

Bleibt also die Frage warum es nicht ohne Panik geht, macht es ihnen, liebe Leser Angst das ich auf diese Frage keine endgültige Antwort habe? Ja? Dann ist meine Arbeit hier getan. Sollten sie aber immer noch wissen wollen warum es nicht ohne geht, dann schauen Sie doch die nächsten Tage einfach in eine Tageszeitung ihrer Wahl und fragen sich, am besten mit etwas Abstand (das Innere einer dunklen muffigen Bunkeranlage kann ich Ihnen hier wärmsten empfehlen um einen subjektiven Standpunkt zu gewinnen), wem das ganze denn eigentlich nützt. Natürlich den Verlagen, denn wer kauft schon eine Zeitung in der eigentlich nichts anderes steht als das alles in Ordnung ist. Und mit einer geschickt platzierten Auslassung lässt sich doch so schön Angst verbreiten. Journalistischer Ethos? Wir müssen hier Geld verdienen da gibt es so etwas wie Ethos nicht. Ich will nicht alle über einen Kamm scheren aber es ist leider viel zu häufig so. Wie oft liest man als Quellangabe „Internet“ oder „Youtube“. Ohne kritsch zu hinterfragen sollte heute keiner mehr Nachrichten sehen. Und wenn es im Internet steht muss es ja wahr sein, genauso wie dieser kleine Blog hier. Ich mach nun meine Bunkertüre wieder zu, wodurch meine WLan-Verbindung wohl getrennt wird aber ich wünsche allen viel Spaß in der nächsten Apokalypse.