Dienstag, 12. Juli 2011

Wie Medien schaffen wovon die Beautygiganten seit Jahrzehnten träumen.

Es passiert nicht all zu häufig das, wenn ich mich schon hin setze und einen Blogbeitrag zusammen tippe ich diesen dann im Anschluss komplett im Datenlokus herunter spüle. Meinem allerersten, die Politik thematisierenden, Machwerk ging es aber so. Die Entscheidungen der damals in der Regierung sitzenden Mehrheiten lies für mich keine andere Wahl als für mich einige politische Entscheidungen zu treffen. Diese wiederum brachten mich dem bloggen und schreiben näher und das wiederum mehr der Beschäftigung mit Politik und deren Umgang mit der Medienlandschaft. Und der lange Rede kurzer Sinn soeben ist wieder ein Artikel durch den Abfluss gegangen weil ich es nicht angemessen finde Dinge allzu emotionsgeladen zu diskutieren. Ich mag es persönlich dann doch eher Sachen mit etwas Distanz zu betrachten und dadurch neue Perspektiven zu gewinnen.

Nach dem ich also gerade einen neuen Post gelöscht und in die ewigen Jagdgründe aus Nullen und Einsen verbannt habe fiel mir auf, das es die Medienverbände geschafft haben die Zeit anzuhalten und das ich eben diesen Post aus eigentlich den selben Gründen gelöscht aber vor allem aus den selben Beweggründen verfasst habe. Sie haben die Uhr einfach mal eben 3 Jahre zurück gedreht ohne das ich oder irgend ein anderer es gemerkt haben. Es gibt Firmen die würden Milliarden für die Geheimformel zahlen, dabei ist die doch so einfach pure Ignoranz gemischt mit übermäßiger Gier.

Es ging kurz gesagt um die Beschneidung von Grundrechten um die verdachtsunabhängige Speicherung von Kommunikationsdaten, den Eingriff in die informationelle Selbstbestimmung, das Recht eines jeden sich frei und unzensiert aus allen möglichen Quellen zu informieren und sich daraus seine Meinung zu formen. Dem interessierten Beobachter wird nun auffallen das all diese Dinge in einem demokratischen Staat wie dem unseren eigentlich Selbstverständlichkeiten ohne jedweden Diskussionsbedarf sein sollten. Nun vor 3 Jahren, als ich den letzten allzu emotionalen Post löschte, waren sie das nicht und heute sind sie das genauso wenig. Während es damals noch Terroristen waren, die mit Hilfe des deutschen Internets, so zumindest scheinbar die Denkstruktur der regierenden Terroristen Entscheidungsträger, die westliche Demokratie und Freiheit zu Fall bringen wollten, so sind es heute Raubkopierer die mir ihren perfiden Machenschaften versuchen die Weltwirtschaft zum Stillstand zu bringen. Glaubt man den Medienverbänden (http://heise.de/-1275891) so ist es scheinbar ohne weitere Eingriffe in die Grundrechte nicht möglich in Deutschland Geld mit der Verwertung der Urheberrechte Dritter zu verdienen. Die Frage nach Rechtmäßigkeit oder Verhältnismäßigkeit wird dabei schlicht aussen vor gelassen den das Bundesverfassungsgericht wird sich dann schon melden wenn da was nicht stimmt.

Was mich daran ein wenig als Kunde, Konsument und vor allem aber als Mensch mit seinen, laut Menschenrechtscharta unveräusserlichen Rechten, stört ist das die ganze Diskussion komplett ohne mich geführt wird. Sondern zwischen politischen Entscheidungsträgern und der Industrie. Der Medienindustrie ist es bis heute nicht nicht gelungen eine Plattform ala kino.to auf legale Beine zu stellen. Stattdessen werden durch öffentlich Institutionen, neue Plattformen blockiert (http://www.handelsblatt.com/technologie/it-tk/it-internet/youtube-live-kann-in-deutschland-nicht-starten/4383730.html)
Und wieder kann ich meine Leser nur mit einer Frage entlassen. Warum wird die Diskussion um die digitale Gesellschaft noch immer ohne eben die Gesellschaft geführt sondern an ihr vorbei?